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Der PTA-Blog

Wenn Teams Verantwortung übernehmen

Der Teamleiter im Sternemodell

Das Sternemodell ist eine Weiterentwicklung des Fertigungsteamkonzeptes und wurde erstmalig von der Alunorf GmbH in Zusammenarbeit mit der PTA eingeführt. Grundgedanke ist die Übertragung von Verantwortlichkeiten und den damit verbundenen Aufgaben, den sog. Sternen, an Teammitglieder, die sog. Sterneinhaber. Jeder Stern erhält einen klar definierten Aufgabenbereich und Handlungsspielraum, der eine eigenverantwortliche Aufgabenbearbeitung ermöglicht. Schwerpunkt der Sternearbeit ist es, zum jeweiligen Themengebiet Standards zu entwickeln, diese im Team umzusetzen und gemeinsam an Verbesserungen zu arbeiten.

Der Teamleiter als Trainer und Coach

Im Sternemodell ist die Hauptaufgabe des Teamleiters, den Sterneinhabern die optimale Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu ermöglichen. Er verfügt über die fachliche und disziplinarische Weisungsbefugnis und arbeitet nicht produktiv im Team mit. Hierzu gehört zunächst die Qualifizierung der Sterneinhaber in ihrem Fachthema. Die jeweiligen Fachbereiche, wie z. B. die Arbeitssicherheit oder Instandhaltung, müssen eingebunden werden. Der Teamleiter kümmert sich darum, dass die Zusammenarbeit der Sterneinhaber mit den Fachabteilungen funktioniert, dass regelmäßige Sternetreffen stattfinden und die Kommunikation von und zu den Sternen erfolgt. Dann trainiert der Teamleiter die Sterne, mit dem Team die neuen Aufgaben wahrzunehmen. Beispielsweise übt der Teamleiter täglich das Erstellen und Umsetzen von Standards, bis der Stern in der Lage ist, die Standards seines Sternethemas selbstständig zu verfolgen. Der Teamleiter verschafft den Sterneinhabern in Zusammenarbeit mit dem Team zeitliche Spielräume, um ihre Aufgaben wahrzunehmen. Er erarbeitet mit dem Team Möglichkeiten, die Sterne für bestimmte Zeiten freizuspielen, indem das Team sich weiter qualifiziert und z. B. zwischen den Arbeitsplätzen rotiert.


Teamentwicklung und Kommunikation

Zudem treibt er die Teamentwicklung voran, indem er Ziele mit dem Team vereinbart und Aufgabenstellungen gibt. Als Coach begleitet und unterstützt er das Team, gibt Hinweise und Zielstellungen, lässt die Ausgestaltung aber beim Team selbst. Eine wichtige Aufgabe des Teamleiters ist der Aufbau einer angemessenen Kommunikation: Zu den Sternen, der Sterne untereinander, zu den Schnittstellen, aber auch innerhalb des Teams. Er unterstützt die Gestaltung der regelmäßigen Teamgespräche und übt mit dem Teammoderator die sinnvolle Einbindung der Sterneinhaber sowie die Gestaltung einer sinnvollen Agenda ein. Der Teamleiter unterstützt das Team bei der Problemlösung, hilft bei der Umsetzung von Verbesserungen und koordiniert dabei Abstimmungen, die über die Kompetenzen des Teams hinausgehen. Dabei handelt er nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“. Sein Ziel ist es, das Team immer eigenverantwortlicher und selbständiger bei den Schwerpunktthemen zu machen und Schritt für Schritt die hierfür notwendigen Kompetenzen aufzubauen.

 


Die Sterne und Verantwortlichkeiten im Team

Logistik
koordiniert Versorgung mit Material, Werkzeug, Hilfs- und Betriebsstoffen

Qualität
berwacht die Qualität und weist auf Fehlerschwerpunkte hin

Personal
koordiniert Urlaubsplanung und Zeiterfassung

Anlagentechnik
Mitarbeit bei Anlagenproblemen, Planung von Rüstarbeiten

Arbeitssicherheit
motiviert hinsichtlich Arbeitssicherheit und lebt diese vor

Ausbildung
koordiniert Qualifizierungsmaßnahmen im Team

Teammoderator
Sprachrohr, unterstützt Konfliktklärung im Team



Teamleiter finden und fit machen

Ein Teamleiter im Sternemodell benötigt ein hohes Maß an Sozialkompetenz, viel Fingerspitzengefühl und die Fähigkeit, bisherige Aufgaben abgeben zu können. Nicht jeder bisherige Meister oder Vorarbeiter ist hierfür geeignet. Ein Teamleiter-Assessment hilft, die Kompetenzen möglicher Teamleiter zu beleuchten. Dabei werden die erforderlichen Fähigkeiten abgefragt und die Entwicklungsbedarfe und -potenziale der zukünftigen Teamleiter festgelegt. Ohne Vorbereitung und Auseinandersetzung des Teamleiters mit seiner neuen Rolle und Aufgabe, wird es ihm nicht gelingen, die Effekte des Sternemodells zu nutzen. Bewährt haben sich hierfür eine Kombination aus Training und Umsetzungsbegleitung. In zweitägigen Trainings wird Wissen vermittelt, die neue Haltung eingenommen und konkretes Führungsverhalten eingeübt. In begleitenden Vier-Augen-Gesprächen mit einem PTA-Umsetzungsbegleiter kann er die für ihn neuen Herausforderungen reflektieren und bekommt konkretes Feedback sowie Unterstützung in der Vorbereitung neuer Aufgaben.


Und was haben das Unternehmen und der Teamleiter davon?

Viele klagen heute über die Flut an Audits und Benchmarks. Letztendlich sind sie eine Folge davon, dass in den Teams bestimmte Aufgaben nicht selbständig genug wahrgenommen werden und damit immer wieder überprüft werden müssen. Wenn Teams die Verantwortung für die zentralen Themen ihrer Arbeitsaufgabe übernehmen, haben sie selber ein Interesse an der Einhaltung und Weiterentwicklung von Standards und Verbesserungen. Gleichzeitig ist nach der Einführungsphase eine Entlastung der Teamleiter genau bei diesen Themen zu beobachten. Und das ist dringend erforderlich, da die Führungsebene der Teamleiter in den letzten Jahren mit immer mehr Aufgaben und Anforderungen belastet wurde. Auch nehmen die Unternehmen deutlich wahr, dass sie die Sternethemen ohne die Eingliederung in das Team nicht mit so viel Engagement, Intensität und in der erforderlichen Breite umgesetzt bekommen hätten.


Ein Blick über den Tellerrand

Das Team macht, der Teamleiter lacht? Ganz so ist es nicht. Zukünftig werden Teamleiter noch mehr in komplexe Projektaufgaben eingebunden wer-den – da ist ein wenig Luft bei anderen Themen nicht nur gewünscht, sondern zwingend erforderlich. Das Sternemodell fördert ein Denken und Handeln „über den Tellerrand hinaus“ und verringert das Phänomen des „Sozialen Faulenzens“. Unternehmen mit erfolgreichem Sternemodell berichten, dass sich in einem Team leichter mehrere Sterneinhaber finden lassen, als ein Gruppensprecher. Die Verteilung der Verantwortung auf viele Schultern und die Berücksichtigung der persönlichen Interessen bei der Wahl eines Sterns entfalten hier ihre Wirkung. Mehr Eigenverantwortung, mehr Qualifizierung, Einbindung und Engagement der Mitarbeiter an den entscheidenden Themen - damit kann ein Unternehmen mit dem Teamarbeits-Sternemodell nach den Sternen greifen.

 


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