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Der PTA-Blog

Gesellschafterin und Geschäftsführerin Daniela Best im Interview

"Gerade angesichts der Digitalisierung ist es wichtig, immer wieder zu fragen: Was ist mit den Menschen? Es wird zunehmend von Bedeutung sein, menschliche Beziehungen aufzubauen und zu halten."

Welches sind Deine Tätigkeitsschwerpunkte in der PTA?

Ich bin verantwortlich für die Geschäftsführung, für die Projektleitung und die Anbahnung neuer Kundenprojekte. Innerhalb der Kundenprojekte führe ich vor allem Leadership-Programme durch. Dazu gehören das Training und Coaching von Führungskräften, die Teamentwicklung und Lean Leadership. 

Was bedeutet Transformation für Dich in Deiner täglichen Arbeit?

Transformation bedeutet für mich, für unsere Kundenunternehmen immer wieder neu hinzusehen und dazu zu beraten, wie sie Umbrüche am besten gestalten können. Diese Umbrüche können sich auf neue Produkte beziehen, auf neue Prozesse, Formen der Zusammenarbeit oder auch auf ganz neue Arbeitsorganisationsformen. Mit Umbrüchen meine ich also nicht nur ein Stück Prozessoptimierung, sondern voranzutreiben, Dinge ganz neu und anders zu machen. Das heißt für mich Transformation.

Wir unterstützen und befähigen unsere Kunden hierbei. Das machen wir viel in Workshops und Trainings. Es geht auch darum, sich Modelle anderer anzuschauen, sich inspirieren zu lassen, dieses Wissen weiterzugeben und immer auch stark um die Frage: Was braucht eigentlich der Kundenmarkt unserer Kunden? Das bedeutet, Projekte nicht zum Selbstzweck durchzuführen und Produkte in der Art und Weise in Zukunft anbieten zu können, die deren Markt und Kunden brauchen.

Wie sieht unsere Arbeitswelt in fünf Jahren aus?

Ich glaube, dass wir immer mehr von künstlichen Intelligenzen geleitet werden, in dem was wir tun. Das wird unser Verhalten, unsere Kommunikation und unsere Zusammenarbeit stark beeinflussen. Viel mehr als wir das heute gewohnt sind, werden unsere Entscheidungen geleitet von Vorschlägen, die auf Algorithmen basieren und die Erfahrungen anderer miteinberechnen. So wie Amazon uns heute Vorschläge dazu unterbreitet, welche Produkte wir vielleicht noch kaufen könnten, wird es auch immer mehr Vorschläge über mögliche Vorgehensweisen bei der Arbeit geben.

So glaube ich auch, dass die künstliche Intelligenz mit am Tisch sitzen wird. Unser Begleiter wird, wenn wir Fragen haben, wenn wir mal eine Studie oder Auswertung brauchen... die uns viele einfache Sachen abnimmt, die heute Zeit kosten und mit denen wir uns dann nicht mehr beschäftigen müssen. Das wird unsere Arbeitswelt radikal verändern, weil auch bestimmte Dienstleistungen durch Personen einfach wegfallen werden. Es braucht also immer mehr Menschen, die KI bedienen können, füttern können und die bereitgestellten Daten interpretieren.

Ob wir die gesparte Zeit in Freizeit stecken und in weniger Arbeit oder ob wir uns dafür mit neuen Zukunftsherausforderungen beschäftigen – das finde ich ganz schwer einzuschätzen. Nach dem heutigen Trend der folgenden Generationen würde ich sagen, wir werden insgesamt einfach weniger arbeiten. Die 4-Tage-Woche ist ein gutes Beispiel. In einigen Branchen kann ich mir die Umsetzung durchaus vorstellen. Die Arbeit würde dann auf mehr Leute verteilt werden, die alle insgesamt weniger Zeit arbeiten. Ob man das aber in fünf Jahren schon so deutlich merkt, das weiß ich nicht genau.

Und wenn die großen Zukunftsthemen, denen man sich dann stellt, nicht innerhalb der Arbeit beantwortet werden, könnte ich mir vorstellen, dass sie ehrenamtlich oder in einem anderen Engagement angegangen werden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Identifikation dann nicht hauptsächlich über die Arbeit geschieht.

Welche Kompetenz(en) brauchen Führungskräfte jetzt?

Angesichts der Komplexität brauchen sie eine hohe Kompetenz im Storytelling. Also die Fähigkeit, anderen Mitarbeitern zu erklären, warum Dinge so sind wie sie sind, Zusammenhänge zu erklären, auch wenn man sie selber gar nicht bis ins letzte Detail versteht.

Das zweite ist Empathie. Gerade angesichts der Digitalisierung ist es wichtig, immer wieder zu fragen: Was ist mit den Menschen? Es wird zunehmend von Bedeutung sein, menschliche Beziehungen aufzubauen und zu halten, die Menschen zu fragen, wie es ihnen geht und was ihnen wichtig ist. Ich glaube auch, dass das Bedürfnis immer größer werden wird nach einem guten Match zwischen den eigenen Werten und dem, was ein Unternehmen an Werten anbieten kann.

Dieser Match muss gut gelingen, ansonsten gehen die Leute. In dem Moment, in dem sich die Arbeitswelt verändert, muss man immer schauen: Wer passt jetzt wohin? Und wer stellt sich was vor? Wie passt das zusammen? Man muss ständig im Dialog bleiben mit seinen Leuten, und zwar auch auf eine persönliche Art und Weise. Da geht es meiner Meinung nach um mehr als nur Fachkompetenzen.

Das dritte, was ich noch ganz wichtig finde ist, ständig selbst dazuzulernen. Also zu schauen: Wie geht das denn? Auch wenn ich es heute noch nicht verstehe, will ich einen Eindruck davon bekommen, wie etwas funktioniert. Nicht, um der Experte zu werden, sondern um die Prinzipien dahinter zu verstehen.

Was damit zusammenhängt ist, entscheidungsfähig zu sein. Also auch wenn ich kein Experte bin oder gerade keine Expertenmeinung habe, muss ich in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen und dafür auch hin und wieder auf die eigene Intuition zu hören. Angesichts der Komplexität kann ich die Fakten zu allen Aspekten gar nicht mehr erfassen. Über die Jahre ist uns ein Stück weit die Intuition abhandengekommen, das müssen wir wieder lernen.

Welches Buch sollte jede Führungskraft oder jede:r Unternehmer:in gelesen haben?

Das Buch „Haltung entscheidet“. Dort geht es um Führung und Unternehmenskultur und auch um das Reifegradmodell. Unfassbar, was Martin Permantier alles durchdacht hat und welche Expertise er mitbringt. Das Buch hat mich sehr beeindruckt und beschäftigt mich fast jeden Tag in irgendeiner Form.

Wenn Du eine berühmte Persönlichkeit treffen könntest, egal ob tot oder lebendig: Wer wäre es und warum?

Die Obamas, seitdem ich “Becoming” von Michelle Obama gelesen habe. Sie und ihr Mann sind echt beeindruckend, weil sie ihr ganzes Leben lang einer bestimmten Sache, die ihnen wichtig ist, gefolgt sind. Dies haben sie immer in sehr unterschiedlichen Funktionen und Aufgaben getan. Was sie gemeinsam haben, ist ihre Suche danach, wie sie am besten wirksam sein können. Die Klarheit, wofür man steht und was man will, beeindruckt mich. Immer angetrieben zu sein, neue Umsetzungsmöglichkeiten zu suchen und neue Wege zu schaffen, schon vor der Präsidentschaft.

Würde sich eine Unterhaltung mit den beiden ergeben, gingen meine Fragen sicher in diese Richtung: Was hat euch dazu veranlasst, nie aufzugeben? Woher habt ihr die Energie genommen bei all dem Widerstand, den es gab? Was ist das wichtigste gewesen, um euer Feuer am Brennen zu halten?

Welcher PTA-Moment ist Dir ganz besonders in Erinnerung?

Das 25-jährige Firmenjubiläum ist mir in besonderer Erinnerung. Viele tolle Menschen aus unserem Kundenkreis, alle Kolleginnen und Kollegen waren da. 25 Jahre, finde ich, ist eine ganz schön lange Zeit und die als Unternehmen feiern zu können – nachdem ich selbst schon 20 Jahre mit dabei war – das war schon besonders, ja. Und nebenbei war es auch ein sehr schöner Abend. Ansonsten bleiben mir auch immer eher die Kuriositäten in Erinnerung als die Momente, die aalglatt ablaufen (lacht).


Wir freuen uns auf Ihren Anruf.  Gern stellen wir uns und unsere Leistungen vor. Eine erste Diskussion von Zielen und Ansatzmöglichkeiten ist im Rahmen eines unverbindlichen Kennlerngesprächs möglich.

 

 

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