PraxisNews

Der PTA-Blog

Transformation beginnt im Kopf

Ein Rückblick auf den PTA-Projekttag 2021

Wir blicken zurück auf unseren 36. PTA-Projekttag, der erstmalig rein online stattfand. Aber: nicht weniger gehaltvoll, inspirierend und persönlich als sonst. Unser diesjähriges Motto: Wie gelingt Transformation im Unternehmen? Und welche Rollen spielen HR und agile Arbeitsweisen, um Transformation zu realisieren?

Viele Unternehmen sehen sich andauernden Herausforderungen gegenüber und verspüren Handlungsdruck. Maßnahmen zur Digitalisierung und Agilisierung setzen sich fort, Kunden- und Mitarbeiteransprüche steigen, Märkte ändern sich immer schneller. Kurzum: Veränderungsfähigkeit ist notwendig.

Am PTA-Projekttag stand daher der größte Treiber für unternehmerische Veränderungen im Fokus: die Menschen im Unternehmen. Wie gelingt es, Mitarbeiter:innen für Veränderungen zu befähigen und zu begeistern? Wie entstehen Verständnis, Begeisterung und der Wille dafür, die richtigen Themen und Projekte zu beginnen und umzusetzen?

Unsere langjährigen Kunden und Partner haben an diesem Tag bereitwillig ihre Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnisse in einem Teilnehmerkreis von rund 30 Personen geteilt. Vom gewachsenen Start-Up, hin zum Traditionsunternehmen: Vertreter:innen von REWE Group, REWE Digital GmbH, Bühler GmbH Reichshof und Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG berichteten von ihren erlebten Projekterfolgen und Transformationen. Eine besondere Gelegenheit für unsere Teilnehmer:innen, um über den betrieblichen Tellerrand zu blicken und sich auszutauschen.

Einblicke in gelebte Agilität

REWE Digital hat eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. Innerhalb von wenigen Jahren ist das Unternehmen von einem Start-Up zu einem Unternehmen mit 800 Mitarbeiter:innen und dezentraler Organisationsstruktur gewachsen. Der wettbewerbsintensiven Marktsituation geschuldet, sind sowohl „speed-to-market“ bei der Produktentwicklung als auch attraktive Arbeitsbedingungen für stark umworbene IT-Mitarbeiter:innen für das Unternehmen wichtig. So zeigte Martina Stolz, Leiterin People Development, Learning & Culture bei REWE Digital auf, wie Mitarbeiter:innenzentrierung im Unternehmen umgesetzt werden kann: durch eine konsequente Abstimmung der Personalentwicklung auf die Organisationsentwicklung. REWE Digital hat es geschafft ein Umfeld zu kreiren, in dem die Entwicklungsbedürfnisse der Mitarbeiter:innen mit den Entwicklungsanforderungen des Unternehmens in Einklang gebracht werden.

Drei Themen spielen für REWE Digital eine zentrale Rolle: 1.) Die Stiftung von Identität und Kultur zur Schaffung eins werteorientierten Arbeitsumfeldes, 2.) kontinuierliche und etablierte Feedbackprozesse sowie 3.) Angebote für kompetente Beratung und bedarfsorientierte Entwicklungsmöglichkeiten. Die Umsetzung dessen wird unterstützt durch die Rolle des People Coaches, welche Anna Schwöbel, People Coach, und Oliver Zielken, Chief Scrum Master bei REWE Digital in einem weiteren Vortrag anschaulich erläuterten.

Frau Callegari, HR Development-Verantwortliche bei Strabag fand diesen Vortrag sehr spannend: „Besonders angesprochen hat mich, dass Unternehmenswerte im Zusammenhang mit Transformation thematisiert wurden.“

Agiles Arbeiten im tiefen Ostwestfalen, in einem Unternehmen mit tausenden Mitarbeiter:innen? Dass dies gelingt, zeigt das Unternehmen Dr. Oetker.Nicola Stickling, Agile Coach im Bereich People & Culture bei Dr. Oetker International und ihr Team #move nutzen hierfür neue Arbeitsweisen: von neuen Teamkonzepten, Local Transformation Agents (LTAs), hin zu cross-funktionalen Scrum Teams. Auch Bar Camps und Demo Days finden regelmäßig statt. Der Ansatz: Neue Formate unterstützen den Austausch, das Verständnis füreinander und die Kommunikation untereinander. Im Mittelpunkt der Transformation bei Dr. Oetker steht immer auch der Unternehmens-Purpose „Creating a taste of home@work“. Dieser verbindet alle Mitarbeitenden über Tochtergesellschaften und Ländergrenzen hinweg. Er schafft Orientierung, um das Unternehmen, die Mitarbeiter:innen und die Kulturentwicklung voranzubringen.

Agile Arbeitsweisen sind auch für Gerhard Streit, leitender Angestellte beim Unternehmen Dillinger von großer Bedeutung: „Ich denke, dass sich die Agilität komplex und schwierig anhört. Aber wenn man sie erlebt, ist sie eigentlich total einfach. Man muss sich nur trauen, es zu tun, es zu wagen und altgebackene Systeme zu verlassen.

Auch das Maschinenbauunternehmen Bühler macht sich agile Arbeitsmethoden zunutze, um den Herausforderungen von gewachsenen Konzernstrukturen entgegenzuwirken. Hierzu gehörten ein gewisses Silodenken und ein spürbarer Kommunikationsmangel („Alle wurden informiert, aber keiner wusste Bescheid“). Laut Ralf Düsterloh, Head of Project Management BU Confectionery, waren die Ziele für das Unternehmen schnell deutlich. Ein höherer Kundenfokus sollte her, mehr sichtbare Ergebnisse sowie eine schnellere und flexiblere Adaption von Projekten. Die Vision?

Eine hybride Organisation, in der Führungskräfte agile Arbeitsweisen beherrschen und nach agilen Prinzipien führen („coachendes Führen“) sowie temporäre Teams, die interdisziplinär und projektorientiert zusammenarbeiten. Hierfür mussten die notwendigen Voraussetzungen allerdings erst einmal geschaffen werden. Dazu zählt eine Unternehmenskultur, die geprägt ist von Entscheidungsfreudigkeit, Kundenorientierung und Akzeptanz von Fehlern. Ein wichtiger Bestandteil des Umsetzungsplans war auch die Schaffung einer Informationsplattform für agile Arbeitsweisen.

Reflexion und Erkenntnisse zu später Abendstunde

Zum Abschluss und zu später Stunde begeisterte Prof. Dr. Josef Löffl, Leiter des Instituts für Wissenschaftsdialog​ an der TH Ostwestfalen-Lippe mit seinem Impulsvortrag „Die Zukunft der Vergangenheit“. Im Vordergrund stand die Unplanbarkeit der Zukunft, welche er durch geschichtliche Ereignisse begründete. Diese bestehe trotz oder gerade wegen rasant anwachsender technologischer Fortschritte durch Big Data und Künstlicher Intelligenz. Er appellierte an die Verantwortung jedes Einzelnen, um die Zukunft zu gestalten sowie die eigenen Handlungsmöglichkeiten und -fähigkeiten zu nutzen.

So entstand eine abschließende Diskussion darüber, dass schon während des Studiums Werte wie Verantwortung, Mut und die Akzeptanz von Scheitern gelehrt werden könne. Diese Themen wurden auch auf die Unternehmenspraxis übertragen. Im Raum stand die Frage: Welche Menschen in Unternehmen sind in der Lage, Lücken zu akzeptieren oder Grenzen zu überschreiten?

Die Teilnehmerin Frau Dr. Birgit Aka, Lean Managerin beim Unternehmen Büfa ist der Auffassung, dass es die Menschen im Unternehmen sind, die sich Neuem aussetzen. „Sei es, weil sie Erfahrungen im Ausland gesammelt haben und dort auf sich alleine gestellt waren, oder weil sie in verschiedenen Unternehmen tätig waren.“ Eine Lösung, die sie sieht, um Menschen aus ihrem Komfortbereich herauszuholen, ist Job Rotation. „Ich glaube, dass wir solche Ansätze brauchen, damit Menschen eher mit Unsicherheiten, die mit Veränderung einhergehen, umgehen können.“

Unsere Referentin Nicola Stickling resümierte: „Was ich vor allem mitgenommen habe: Verantwortung kann man nicht über Powerpoint lernen. Ich mache die Erfahrung, dass es ganz wichtig ist, junge Menschen dort abzuholen, wo sie stehen und sie ihre eigenen Erfahrungen machen zu lassen. Ich glaube nur durch Erfahrung, die eben nicht nur in der digitalen, sondern auch in der analogen Welt passiert, kann Veränderung gelingen.“

Dank und Vorfreude

Unsere Gäste und Teilnehmer:innen waren sich einig: Die Inspiration durch andere Praktiker sowie die gemeinsame Reflexion der Veränderungsarbeit waren sehr wertvoll. Die persönlichen Erkenntnisse und Erfahrungen wurden als bereichernd empfunden. Daniela Callegari meint: „Die Veranstaltung hat viel in mir bewegt. Ich habe ganz viele Ideen dazu im Kopf, was man anwenden kann von dem, was in anderen Unternehmen gut funktioniert hat.“

Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal bei allen Teilnehmer:innen für das tolle Feedback und den offenen Austausch in lockerer Atmosphäre. Unseren Referentinnen und Referenten gilt ein großer Dank für das Teilen ihrer Erfahrungen. Wir sind sehr stolz darauf, mit so agilen und veränderungsdynamischen Unternehmen zusammenzuarbeiten und freuen uns bereits auf den nächsten PTA-Projekttag.


Wir freuen uns auf Ihren Anruf.  Gern stellen wir uns und unsere Leistungen vor. Eine erste Diskussion von Zielen und Ansatzmöglichkeiten ist im Rahmen eines unverbindlichen Kennlerngesprächs möglich.

 

 

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