PraxisNews
Der PTA-Blog
In Zeiten einer sich rasant entwickelnden Arbeitswelt mit einem hohen Maß an Geschwindigkeit und Komplexität, steigt die Notwendigkeit, sich authentisch an seinem inneren Kompass ausrichten und seine Ressourcen gut überlegt einsetzen zu können. In diesem Zusammenhang ploppt häufig das Stichwort “Selbstführung” auf.
Es geht also um die Fähigkeit, sich selbst richtig zu führen – so weit so gut. Aber was bedeutet das eigentlich konkret? Welche Dimensionen beinhaltet Selbstführung, und wie sieht sie in der Praxis aus? In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen nicht nur Antworten darauf, sondern auch Tipps und Methoden an die Hand, damit Sie sich aktiv mit Ihrer eigenen Führung auseinandersetzen können.
Inhalt
Was ist eigentlich Selbstführung?
Die Dimensionen von Selbstführung
Warum ist Selbstführung so wichtig für Führungskräfte?
Durch sich selbst hindurch - 5 Tipps zur Selbstführung
Selbstführung beinhaltet die Fähigkeit,
Sich selbst zu führen ist also wesentlich mehr als Selbstmanagement im klassischen Sinne und vor allem die Voraussetzung dafür, andere Menschen erfolgreich zu führen. Selbstführung bezieht sich dabei immer auf die Dimensionen Emotion, Gedanken, Verhalten und Körper.
Selbstführung bedeutet, Verantwortung für die eigenen Handlungen und Denkweisen zu übernehmen und die persönliche Entwicklung nach seinen eigenen Vorstellungen und Möglichkeiten voranzutreiben. Dabei gibt es verschiedene Bereiche, auf die sich eigene Führung bezieht:
Emotionen
Unsere Gefühlswelt hat einen großen Einfluss auf uns, wir selbst haben aber auch einen Einfluss auf unsere Emotionen. Selbstführung beinhaltet hier, die eigenen Gefühle zu reflektieren, negative Gefühle gehen zu lassen und den Fokus auf das Positive zu richten. Zu Lernen, seine Emotionen selbst zu regulieren und so zu mehr Gelassenheit und realistischem Optimismus zu gelangen, ist ein Teilaspekt der emotionalen Selbstführung.
Gedanken
Gedanken haben ebenfalls einen Einfluss auf unser Verhalten und auf unsere Fähigkeiten, unsere Potenziale auszuschöpfen. Glaubenssätze und Gedankenmuster sind häufig fest in uns verankert und können unsere Entwicklung behindern oder sogar blockieren. Auch hier gilt es, sich diesen reflektorisch zu nähern und sie aktiv zu hinterfragen. Ziel ist, sich von destruktiven Denkmustern zu befreien und die Frage nach den eigenen Wünschen, Zielen und Bedürfnissen klarer beantworten zu können.
Verhalten
Auch bestimmte Verhaltensweisen sind in uns manifestiert. Die bewusste Auseinandersetzung damit, wie unser Verhalten bestimmte Situationen oder Beziehungen beeinflusst, ist hilfreich dabei, Gewohnheiten zu durchbrechen, die uns nicht weiterbringen. Neue Gewohnheiten aufzubauen ist nicht einfach, aber ein wesentlicher Baustein von Selbstführung. In diesen Bereich spielt z. B. das Thema Zeitmanagement und Planung eine große Rolle.
Körper
Gesundheit und unser Energiemanagement spielen bei Selbstführung eine wichtige Rolle. Hauptaspekte sind dabei Bewegung, Ernährung und Entspannung. Selbstfürsorge, Stressreduktion und das bewusste Zeitnehmen für die eigenen Themen und Bedürfnisse sind wichtig für eine erfolgreiche Selbstführung. Das eigene Wohlbefinden reflektieren, energiespendende oder energieraubende Aktivitäten zu identifizieren und gut mit seinen körperlichen Ressourcen Haus zu halten. Für gute Führung ist ein gesunder Körper der Schlüssel zum Erfolg.
Natürlich ist die Arbeit an der eigenen Führung für jeden Menschen relevant, der authentisch und sicher nach seinem inneren Kompass handeln und seine Ressourcen effektiv einsetzen möchte. Doch für Führungskräfte gewinnt Selbstführung heute in besonderem Maß an Bedeutung - denn nur wer sich selbst führen kann, kann auch andere führen.
Führungskräfte sind wachsendem Druck ausgesetzt. Neben Erwartungen der Mitarbeiter:innen und der Führungsebene kommen oft auch hohe Erwartungen an sich selbst hinzu und sorgen für zusätzliche Belastung.
Gleichzeitig empfinden viele Führungskräfte ihre alltägliche Arbeit als zunehmend stressig. Zwischen unzähligen E-Mails, Unterlagen und Meetings hat der Tag oft nicht genug Stunden für das Aufgabenpensum. So verlieren sie den Fokus leicht aus den Augen und geraten schnell in das sprichwörtliche Hamsterrad.
Das geht nicht nur zulasten der Produktivität, sondern hat auch körperliche Auswirkungen Wer mit den wachsenden Anforderungen nicht richtig umzugehen weiß, riskiert langfristig also die eigene Gesundheit, Zufriedenheit und damit auch die Leistungsfähigkeit. So kann auch die Führung der Mitarbeiter:innen auf der Strecke bleiben.
Hier kommt die Selbstführung ins Spiel. Denn das Ziel von guter Selbstführung ist es, die eigenen Ressourcen sinnvoll einzusetzen. Sie lernen, wie Sie zielführende Prioritäten definieren und diese organisiert verfolgen. Gleichzeitig wird die Erhaltung der eigenen Gesundheit fokussiert. Wer richtige Selbstführung lernt, nimmt so den Schlüssel zu guter Führung in die Hand.
Vielleicht stehen Sie noch am Anfang ihrer bewussten Selbstführung? Oder möchten bewusst noch einmal bestimmte Aspekte angehen? Nachfolgend geben wir Ihnen einige konkrete Tipps und Fragen an die Hand, die Ihnen bei der Arbeit an Ihrer Selbstführung helfen können.
1. Die Wahrnehmung schärfen: Beobachten Sie sich selbst
Selbstwahrnehmung ist die Grundlage von Reflexion. Beobachten Sie Ihre Verhaltens- und Denkmuster und versuchen Sie, ein möglichst ehrliches Bild von sich selbst zu erlagen. Dabei geht es nicht um Selbstkritik, sondern darum, bewertungsfrei wahrzunehmen, wie Sie in bestimmten Situationen reagieren, welche Glaubenssätze immer wieder greifen und wie sich das Umfeld auswirkt. Schenken Sie auch Ihren Gefühlen Aufmerksamkeit und versuchen Sie, sie ganz bewusst wahrzunehmen. Hilfreich können hier z. B. Persönlichkeitsprofile wie das persolog® Persönlichkeitsprofil sein, aber auch Achtsamkeitsübungen, Journaling oder ein Coaching.
2. Sich selbst annehmen: Üben Sie Selbstakzeptanz
Sich wirklich und ehrlich selbst zu akzeptieren ist mitunter gar nicht so einfach. Selbstkritische Stimmen können sehr stark sein; was wir an uns negativ oder störend finden, wird häufig viel intensiver wahrgenommen als unsere Stärken und das, was wir an uns mögen. Akzeptieren Sie Ihre Fehler und versuchen Sie, sich selbst als ausreichend und gut anzunehmen. Selbstakzeptanz hilft Ihnen dabei, auf Potenziale statt auf Defizite zu fokussieren.
3. Gesund bleiben: Beschäftigen Sie sich mit Ihrer Energie
Ihre persönliche Resilienz und eine konstruktive Art, mit Stress umzugehen sind ebenfalls Aufgaben der eigenen Führung. Üben Sie sich in Gelassenheit, identifizieren Sie, was Ihnen Energie raubt und welche Tätigkeiten Sie mit Energie versorgen. Planen Sie bewusst Erholungsphasen ein und schenken Sie Ihrem Körper und Ihrer Gesundheit Aufmerksamkeit.
Für die effektive Planung Ihrer Aufgaben gibt es zahlreiche Methoden und Tools, digital und analog. Wichtig ist, dass Sie ausreichend Zeitressourcen für ihre eigenen Themen haben.
4. Das Leben in die Hand nehmen: Übernehmen Sie Verantwortung
Verantwortung für das eigene Denken und Handeln zu übernehmen bedeutet, dass wir es selbst in der Hand haben, wie sich unser Leben entwickelt. Wenn wir uns den Konsequenzen getroffener Entscheidungen stellen, treten wir aus der Opferrolle und können Rückschläge besser verkraften und wieder zum gestaltenden Akteur werden. Das klingt trivial, ist aber einer der wichtigsten und schwierigsten Punkte guter Führung.
5. Aktiv zurückschauen: Machen Sie Reflexion zur Routine
Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit und schauen Sie aktiv zurück, z. B. auf die letzte Woche. Mögliche Leitfragen z. B. für einen Wochenrückblick können sein: Was habe ich gelernt? Was hat gut funktioniert? Wie war mein Energiemanagement? Welche Erfolge habe ich erreicht? Was kann ich ab morgen besser machen? Was würde ich beim nächsten Mal anders machen? Wofür bin ich dankbar? Mit der Beantwortung ist schon viel Reflexionsarbeit getan – Ideen und Selbsterkenntnis haben damit eine gute Grundlage.
Die Arbeit an Ihrer eigenen Selbstführung ist ein andauernder Prozess, der Erfolg verspricht. Besonders für Führungskräfte ist die kompetente eigene Führung wichtig, denn sie legt die Grundlage dafür, auch Mitarbeiter:innen erfolgreich führen und entwickeln zu können.
Dabei bedeutet die Fähigkeit zur eigenen Führung, nicht nur gutes Selbstmanagement. Stattdessen bezieht sie sich auf die eigenen Emotionen, das Verhalten, die Gedanken und den Körper. Um Selbstführung zu lernen braucht es also viel Selbstreflexion, eine geschärfte Selbstwahrnehmung und auch gutes Energiemanagement.
Dieser ganzheitliche Ansatz unterstützt Sie dabei, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und Ihre persönliche Entwicklung in die eigene Hand zu nehmen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Arbeit an wirksamer eigener Führung!
Lesedauer: ca. 5 Minuten
Wir freuen uns auf Ihren Anruf. Gern stellen wir uns und unsere Leistungen vor. Eine erste Diskussion von Zielen und Ansatzmöglichkeiten ist im Rahmen eines unverbindlichen Kennlerngesprächs möglich.
PTA Praxis für teamorientierte Arbeitsgestaltung GmbH
Standort Köln
Venloer Straße 19
50672 Köln
T +49 221 921 6680
F +49 221 921 6687
E koeln@pta-team.com
Standort Herford
Mary-Somerville-Boulevard 3
Gebäude B | 32049 Herford
T +49 5221 76 12 588
F +49 5221 76 15 564
E herford@pta-team.com